Huhnwelten
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corinna.von.steinhausen
corinna.von.steinhausen
2010-12-10T21:31:27Z
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1
2000-01-01T00:00:00Z
Huhnwelten
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http://huhnwelten.twoday.net/
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Seriousness
http://huhnwelten.twoday.net/stories/11452824/
And, very strangly, I always thought all of it was serious. How very surprising to find out someone could have such a misconception.
john.constantine
Erzählungen
Copyright © 2010 john.constantine
2010-12-10T21:29:00Z
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Falling
http://huhnwelten.twoday.net/stories/8374759/
Middle of the night. Heavy rain pouring down. Lightning striking in the distance. Thick black clouds hiding the moon. Hard to see anything in this darkness. My clothes are getting wetter and wetter, but I don't mind. I hardly notice. I know this place. came here often. Could find my way around here blindfolded. I don't mind the darkness. It is kind of soothing, embracing, even a little comforting.<br />
<br />
I came here often alone. But now he is with me this night. This strange man who keeps telling me strange stories of sunrises and hope. Who tells me of things going to be OK. If only he knew about me. About the thoughts that haunt me. About this darkness in me. We are at this bridge. Spanning wide over the valley. In the heavy rain I cannot see the ground below. Cannot see either end. Like being lost on an never ending bridge spanning from eternity to infinity. Spanning above nothingness.<br />
<br />
He tells me of trust. Of his trust in me. But he doesn't know of this pull rising up from the nothingness below. Gently taking hold of me. Whispering to me to join the Nothingness. We stopped our walk. I am standing at the edge of wide bridge. Looking down. Feeling it pulling me down, feeling it in every bone. No shaking in my legs. Not even fear anymore. Just this longing for the below, this longing for relieve.<br />
<br />
He tells me he believes in me. I am starting to lean over. staring into the below. I am expecting him to stop me. to pull me back. But he isn't He just is there besides me. Is he crazy? All this talk and then he will let me jump? I climb over the railing, holding on to it from the other side. He is touching my hands. No tight grip to hold me, to pull me back. Only this very gentle touch, and looking at me, smiling, looking right into my eyes.<br />
<br />
We stood there for a long time. Finally, I let go. Let me fall down. For a moment I was falling with the rain, no more drops hitting me, as if it had stopped. The ground would come soon and end it all. There is no water in the valley; it will be a hard landing ending it for good. <br />
<br />
But the landing was soft. Comforting. It took a while for me to realize I had landed on this giant air cushion. Like the ones stunt men use. He put one there. Steered me to just the right point of the bridge. Started crying. Soon he was with me, held me. I went on crying and crying. He carried me to this little hut nearby, lit a small fire in its center. I curled up inside some blankets, still wet but warm. <br />
<br />
At sunrise all my darkness was gone. I saw the sun rising right through the open door of the hut, but it was more like it rose inside me, filled me with light. Went out. Before I knew I had started dancing in the dew-drop filled grass.
corinna.von.steinhausen
Erzählungen
Copyright © 2010 corinna.von.steinhausen
2010-10-03T20:21:00Z
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Bin wieder tanzen
http://huhnwelten.twoday.net/stories/6437934/
Tanze auf den Wolken, diese Nacht, die ganze Nacht. Trage dieses blaue Kleid aus Mondlichtfäden, ist so leicht, ist so weich. <br />
Es gibt da ein feines Lied, das mich unentwegt begleitet. Ein Lied aus meinem Herz, das von der Dämmerung der Zeit stammt.<br />
<br />
Ein Lied, das von uns gesungen wurde, bevor es Menschen gab. Bevor sah, wie die Sonne sich entzündete. Bevor die ersten Gaswolken sich verdichteten.<br />
Das alte Lied, aus dem alle Schöpfung stammt und aus dem alle Elemente kondensiert sind. Ein Lied von dem schimmern der Bergspitzen im ersten Morgenlicht. Ein Lied von der Dunkelheit am Grunde eines bodenlosen Sees in den schattigen Wäldern der nordischen Ebenen. Ein Lied von den ersten Katzenmenschen, die über heiße Savannen streifen.<br />
<br />
Kann nicht stillstehen, muss unentwegt tanzen zu diesem Klang tief aus meinem Busen.<br />
Muss rennen durch die Gischt die an der Felsenküste des weiten Meeres bricht. Muss emporreißen meine Kleider im frischen Wind des nahenden Sturms.<br />
Muss tanzen durch die Herbstwälder mit den geheimen Schritten die mich tragen von Blatt zu Blatt die rotbraun von den Bäumen wehen. Muss drehen mich und springen und Piruetten drehen und tanzen mit mir selbst Hand in Hand.<br />
<br />
Wo bist du dessen Hand ich halten möchte in diesem Tanz? Wann spüre ich das vibrieren deiner nahenden Schritte? Wann kann ich dich halten und führen durch den Wind über Wolken und Gipfel.
corinna.von.steinhausen
Party
Copyright © 2010 corinna.von.steinhausen
2010-07-22T22:32:00Z
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Feathered girl
http://huhnwelten.twoday.net/stories/6096597/
Shapechanging in your sleep sucks. Feathers all over. Small feathers, big feathers. Soft feathers, hard feathers. In my bed. Just hope I didn't lay an egg while asleep. <br />
<br />
Getting out of bed. Rather fresh today. Still feel the faint urge to pick up small grain seeds with my mouth. Should go away soon. Maybe some cereals for breakfast?<br />
<br />
My back muscles still ache. Was flying much last night. Drank the pure and primordial moonlight. Somewhere in those clouds drifting above us is a hidden entrance. An entrance to the castle of air floating far above us. Made of glass and crystal and dreams and hopes and starlight it is near invisible. <br />
<br />
Somehow though there has to be a way in. I know because I remember the place. And remembering does come with with entering and leaving. I suppose. If I only knew if I am looking in the right place.<br />
<br />
Will change again tonight. Just be careful with the neighbors. You never know what they think. Angels. Demons. Aliens. But I am not an angel to serve them. Nor a demon to be exorcised. Nor an alien to do ... whatever. Just stay away from them. Especially the adults. Children understand sometimes. But adults don't. They always try to fit the feathered girl to their expectations and dogmas. And it never works. <br />
<br />
Anyway - I got to quit sitting on the bedpost like a chicken while I contemplate my neighbors. It's kind of embarrasing.
corinna.von.steinhausen
Erzählungen
Copyright © 2009 corinna.von.steinhausen
2009-12-16T22:58:00Z
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Hure
http://huhnwelten.twoday.net/stories/5998085/
Seit wir den Innana-Tempel fertig haben, betreibe ich dort Tempelprostitution. Und damit meine ich auch Prostitution und unser Tempel ist ein Hurenhaus. Es ist wunderbar, und ich würde um nichts in der Welt etwas anderes tun als Hure zu sein. Nur ist in den letzten paar tausend Jahren etwas ein wenig schief gelaufen, und Prostitution ist zu etwas ganz schön hälichem geworden. Wir Huren hatten einmal so viel Spaß dabei - was ist daraus nur geworden? <br />
<br />
Es ist so etwas schönes, jemandem Liebe und Sex zu schenken. Oder besser: zu geben, denn wir verkaufen den Sex ja. Aber nur dann, wenn wir ihn auch geben dürfen, so, wie wir fühlen dass wir ihn geben wollen. Der Freier den Sex so nimmt, wie wir ihn geben, denn wir sind die Pristerinnen der Innana. Doch wenn die Freier versuchen, uns zu zwingen, zu erpressen oder zu bestechen, den Sex so zu machen, wie sie ihn nehmen wollen, dann wird daraus etwas häßliches, entartetes. Wenn wir dem Willen der Freier und nicht dem Willen der Göttin unterworfen sind.<br />
<br />
Das müssen wir hinter uns lassen. Mit neuem vertrauen. Genauso häßlich ist es, sich vorher auf einen Preis zu einigen. Das ist abscheulich. Wie kann man wissen, was etwas Wert ist, was es noch gar nicht gibt, was erst noch erschaffen wird? Das ist obzön! Erst nach dem Akt können wir schauen, was es Wert ist, erst dann können wir den Akt betrachten. Wir kommt man auf die Idee, den Akt dem Preis anzupassen und nicht den Preis dem Akt, wenn man noch entfernt bei Sinnen ist? <br />
<br />
Ich bin stolz darauf, eine Hure zu sein. Stolz darauf, in die Geheimnisse der Alchemie eingeweiht zu sein. Ich bin glücklich, das geben zu können, was am meisten Wert hat. Ich hüte das größte Geheimnis. Ein Geheimnis, das ich gerne teile mit jedem, der nicht versucht, es schutzig zu machen.
corinna.von.steinhausen
Séx
Copyright © 2009 corinna.von.steinhausen
2009-10-17T22:20:00Z
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Morgenthau
http://huhnwelten.twoday.net/stories/5856276/
Ich sitze inmitten frischen Morgenthaus. Licht glitzert in den letzten Thautropfen auf stacheligen Diesteln. Schöner und klarer als jedes Diamanten reflexion.<br />
<br />
Ich habe Wissen und Kraft und Macht, weil ich das Farbenspiel des Lichts im Morgenthau kenne. Weil ich die Spuren sehe, die langer Jahre Regen in die Findlinge der letzten Eiszeit gemalt hat. Weil ich das tiefe Lied hören kann, das die Sonnen miteinander singen. Weil ich die geheimen Schritte der Tänze der Schmetterlinge kenne. Und weil mir das warme pulsieren meines Schoßes gefällt.
corinna.von.steinhausen
Leben
Copyright © 2009 corinna.von.steinhausen
2009-08-02T11:19:00Z
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Gefängnis II
http://huhnwelten.twoday.net/stories/5842676/
Es ist ja gar nicht so schlimm, wenn die mich ab und an mal wegsperren, weiß nicht, warum ich mir deswegen so einen Kopf gemacht habe. Gehört dazu.<br />
<br />
Viele großen Geister haben sie weggesperrt. Sokrates (OK - eigenlich haben sie ihn umgebracht, aber ist sowas ähnliches), Galileo, Ezra Pound, Kasper Hauser, Burger, Oscar Wilde, King und wohl noch viele andere.<br />
<br />
Wäre mir ehrlich gesagt etwas peinlich, wenn sie mich nicht auch mal weggesperrt hätten. Es wäre dann nur der Beweis meiner Mittelmäßigkeit. Würde zeigen wie brav ich bin. Ist mir so lieber, ganz ehrlich. Ist ja nicht so, dass man im Gefängnis nichts ausrichten kann.
corinna.von.steinhausen
Leben
Copyright © 2009 corinna.von.steinhausen
2009-07-24T22:35:00Z
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Im Gefängnis
http://huhnwelten.twoday.net/stories/5732508/
Schon kurz nachdem ich nach Al-Amarja umgezogen bin, habe ich Steinhardt erlaubt, mich in eine seiner Hochsicherheitszellen zu sperren. Kommt mir so vor, wie die Zeit, die ich auf dem Raumschiff in der Zelle verbracht habe.<br />
<br />
Bin nun schon lange da drin, und ich habe auf der Insel zu tun. Muss die Magier ins schwarze Land schicken, aber das geht nur schwer aus dem Gefängnis. <br />
<br />
Kann ja jederzeit gehen, würde aber eine Methode vorziehen. die den Grund für diese Zeiten hinter Eisenstäben ans Licht bringt. Einfach nur plötzlich draußen sein fühlt sich so unbefriedigend an. <br />
<br />
Und warum Eisenstäbe? Sollte ich als Frau nicht in einem Gefängnis aus Glas sitzen, wie es sich gehört? Eisen ist doch für Männer. Das verstehe ich einfach nicht.
corinna.von.steinhausen
Leben
Copyright © 2009 corinna.von.steinhausen
2009-05-31T20:49:00Z
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Der Mond in ihrer Hand
http://huhnwelten.twoday.net/stories/2875336/
[Corinna ist für eine Weile verreist, wird also für eine Zeit selbst hier nichts mehr schreiben. Ich darf in dieser Zeit jedoch an Ihrer statt Erzählungen über sie hier schreiben. -John]<br />
<br />
Sonne-Im-Herz ist ein großer Magier geworden. Einmal erzählte er über seine Lehrjahre an der Magierakademie in seiner Jugend folgende Geschichte:<br />
<br />
Im zwölften Jahr an der Akademie hatte ich ein Erlebnis, welches mein ganzes Leben verändern sollte.<br />
<br />
Nach der Vorlesung ging ich in den Garten der Akademie. Ich war verwirrt. Der Lehrer hatte uns von dem Weg erzählt, zu großer Kraft zu gelangen; von dem Weg, der es einem erlaube, große magische Werke zu vollbringen. Man müsse Meisterschaft über sich selbst erlangen. Sich beständig kontrollieren, so dass die Gedanken fokussiert bleiben. Beständig seine Triebe und Instinkte überwachen. Und über lange Zeit Energie sammeln und speichern. Doch dachte ich immer, es ginge irgendwie leicht. Seit vor der Zeit, wo ich sprechen gelernt habe, noch lange vor der Zeit, als man mich fand und zu der Akademie brachte, glaubte ich zu wissen, das Magie einfach ist, eine Art Spiel. Nach der Vorlesung fragte ich den Lehrer danach und erzählte ihm von meinen Überlegungen. Er antwortete, ich wäre nur zu faul und träge, nicht bereit, das nötige Opfer zu bringen. Ich sollte mich nur Abends immer mit meinen Übungen beschäftigen.<br />
<br />
Im Garten sah ich Karina. eine junge Frau, die sich um die Blumen und den Kräutergarten kümmerte. Neben ihr stand, wie so oft ein kleines Körbchen mit Kräutern und Pilzen. Sie schien tief in ihre Arbeit versunken und ich dachte, sie hätte mich nicht bemerkt. Doch als ich an ihr vorüber ging, meinte sie zu mir: <br />
<br />
"Was lastet auf deinen Gedanken, Sonne im Herz?". <br />
<br />
Überrascht blieb ich stehen. Ich antwortete: "Ich hatte über die Magie nachgedacht. Wie man zu großer Kraft gelangen kann."<br />
<br />
"Und? Wie gelangt man zu großer Kraft?"<br />
<br />
"Du weißt doch, wir sollen nicht mit Menschen über die Magie reden, die nicht initiiert wurden." Was ich sagte, fühlte sich hart und abweisend an. So fügte ich hinzu: <br />
"Verzeih, ich wollte nicht so grob sein. Es ist nur, ..." ich machte eine kurze Pause, in der sie das Wort übernahm:<br />
<br />
"Gefallen dir die Kornblumen? Ich freue mich jeden Sommer blöd, wenn sie anfangen zu blühen."<br />
<br />
Ehe ich noch etwas antworten konnte, hatte sie eine davon gepflückt und mir in die Hand gedrückt. Ich hatte es in dem Moment nicht so richtig gemerkt, aber der Anblick der Farbe hatte etwas tief in mir berührt.<br />
<br />
"Ich möchte dir etwas zeigen. Komm in drei Tagen, wenn der Mond voll am Nachthimmel steht, zu mir in den Garten. Bring einen der Laternen mit den weißen Kerzen mit." Sie lächelte und ging, ehe ich ihr etwas erwidern konnte.<br />
<br />
Drei Tage später machte ich mich zu später Stunde auf in den Garten. Ich fragte mich, was geschehen würde. Ich wusste von den anderen Eleven, dass man irgendwann in die fleischliche Lust eingeweiht werden würde. Doch niemand erzählte, was dabei genau passiert. Es würde einem nicht vorher gesagt, sondern man würde damit überrascht. Vielleicht war das der Grund? Ich hatte mich zumindest am Abend nochmals gewaschen und ein frisches Gewand angelegt. In der Rechten hielt ich die Laterne, die ich jedoch noch nicht angemacht hatte. Es ist ein relativ mächtiges Artefakt, das alles im wahren Licht beleuchtet und keine Trugbilder zulässt. <br />
<br />
Ich fand sie unter der Eiche sitzend. Ich wollte etwas sagen, doch sie legte den Zeigefinger auf die Lippen und winkte ihr zu folgen. Sie führte mich in eine abgelegene Gegend des Gartens, wo überall um uns herum Hecken und Gebüsch waren. <br />
<br />
Sie setzte sich in das hohe Gras. "So, hier werden wir nicht gesehen. Du kannst nun die Laterne entzünden, sie wird dir gleich gute Dienste leisten. Und du brauchst nicht so nervös zu sein - die Frau, die zum ersten Male bei dir liegen wird, ist eine andere, deshalb bist du nicht hier." <br />
<br />
Ich entzündete die Laterne, und in ihrem Licht wandelte sich das Aussehen der jungen Frau. Ihr Gewand erschien nun weiß. Ihre Haut hell und schien wie von einem inneren Licht zu leuchten. Ihr vormals dunkelbraunes Haar war nun golden, glich einem Wasserfall aus Licht. Entzückt blickte ich sie an. "Du bist wunderschön." Sie lächelte nur und sagte nichts.<br />
<br />
Ich setzte mich zu ihr ins Gras. Nachdem wir eine Weile den bei Nacht wachen Insekten zugehört hatten, fuhr sie fort: "Ich glaube, du bist heute wieder Verwirrt von dem, was die Herren Lehrer euch erzählt haben."<br />
<br />
"Ja," antwortete ich, "sie sprachen darüber, wie kräftig Zauber sein können, wie viel man bewirken kann. Dass dem Wirken keine Grenzen gesetzt seien. Meister Rote Hand meinte, dass es nur eine Frage des Glaubens ist, wieviel man levitieren kann. Er hob vor unseren Augen eine ganze Kutsche in die Höhe. Und er meinte, mit der richtigen Konzentration könne man sogar ganze Häuser und Felsen in die Luft heben. Meister sprach darüber, dass aller Raum verbunden ist, und es in Wahrheit keine Entfernungen gebe. Er führte uns die Teleportation vor. Und doch, obwohl ich all dies gesehen habe, fällt es mir so schwer, zu glauben, dass es keine Grenzen für die Magie gibt. Auch wenn es die Lehrer sagen, aber ein Haus ist so groß und wir so klein, und kann nicht verstehen, dass es möglich ist."<br />
<br />
Scham überkam mich, dass ich ihr das alles erzählt hatte. Doch ehe ich etwas hinzusetzen konnte, sagte sie: "Ich weiß, ich bin nur die Gärtnerin, du solltest mir das alles nicht erzählen. Setzt dich einmal dort herüber." <br />
<br />
Ich tat wie geheißen, der Mond war jetzt schräg hinter ihr. Sie sprach: "Es fällt dir so schwer ihnen zu glauben, nicht weil du einen Mangel in dir trägst, sondern weil sie selbst es nicht so recht glauben. Suche die Ursache nicht bei dir sondern bei ihnen. Sie mögen ihre Häuser heben, nach dem sie drei Tage meditiert haben. Doch stell sie vor ein Gebirge und sie werden verzweifeln. Sie mögen ihren Körper versetzen, doch frage sie, eine Armee zu versetzen und sie werden verzweifeln. Und nun schau her."<br />
<br />
Sie sah mir direkt in die Augen. Da wusste ich, dass sie schon vor langer Zeit eingeweiht worden war. Dann sah sie nach hinten und streckte ihre rechte Hand nach dem Mond hinter ihr aus. Die Hand, die den Mond verdecken sollte, glitt hinter dem Mond vorbei. Sanft formte sie mit der Hand eine Mulde und legte sie um den Mond. Ein paar Mal drehte sie die Hand ein klein wenig, als wollte sie etwas lösen. Dann nahm sie die Hand herunter und in ihrer Hand war der Mond. In dem Maße, wie sie ihn herunternahm, schwand das Mondlicht im Garten. Und auch am Himmel, wo zuvor der Mond gehangen hatte, war jetzt nur Schwärze. Ich sah dem Mond in ihrer Hand im Licht der Laterne. Ich spürte die lunare Kraft, die von ihm ausging und wusste, dass es kein Trick, kein Trugbild und keine Illusion war, was ich da sah.<br />
<br />
"Schau ihn dir an. Eine einmalige Gelegenheit, ihn aus der Nähe zu betrachten."<br />
<br />
Nach einer Weile meinte sie: "Jetzt muss ich ihn zurückhängen. Die Menschen brauchen ihren Mond. Zu lange darf ich ihn nicht hier behalten." Und mit diesen Worten trug sie ihn zum Firmament zurück.<br />
<br />
Ich war fassungslos. Ich hatte nie etwas gesehen, was damit vergleichbar gewesen wäre. "Aber mit dieser Macht könntest du die Welt beherrschen!"<br />
<br />
Sie hatte inzwischen im zurückgekehrten Mondlicht eine Pusteblume gepflückt. "Ja," antwortete sie und pustete die Samen in den Wind. "Das könnte ich vermutlich," meinte sie, während sie den Butterblumensamen hinterher blickte. "Aber warum sollte ich?"<br />
<br />
Ich sagte: "Dann könntest du alles haben, was du dir wünscht und alles machen, wonach dir gelüstet. Und du könntest die Welt nach deinem Willen formen."<br />
<br />
Sie lachte und breitete die Arme aus. "Aber ich habe doch schon alles, was ich mir wünsche und mache, wonach mir der Sinn steht," meinte sie schließlich, "und die Welt ist auch schon in meinem Sinne geformt."
john.constantine
Erzählungen
Copyright © 2006 john.constantine
2006-11-25T15:51:00Z
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Auf dem Schiessstand
http://huhnwelten.twoday.net/stories/2971792/
[Ein junger Garou erzählt aus "Eingewachsene Klauen"]<br />
<br />
Den ganzen Tag Vormittag waren wir auf dem Schießstand. Sarah übte mit uns so genannte "Kugelmeditationen" wobei sie Projektile meint. Sie hat behauptet, wenn wir lange genug üben, werden wir irgendwann Kugeln ausweichen können. So wie in diesen Filmen. Nachdem wir alle zum Ausdruck gebracht hatten, das wir das nicht so recht glauben können und ob sie das nicht mal vormachen würde, meinte sie, dass gegen Mittag Corinna zu uns stoßen würde, und sie es gemeinsam vormachen würden.<br />
<br />
Corinna war auch eine kleine, junge Frau; höchstens zwanzig. Sie hatte blasse Haut und schwarze Haare. Sarah und Corinna könnten Schwestern sein. Vielleicht waren sie Schwestern?<br />
<br />
Und sie machten es vor. Erst stellte sich Sarah vor eine der Zielscheiben, und Corinna schoss auf sie. Wir hatten erst Zweifel. Es ist ja auch schwer, jemanden dabei zu beobachten, wie er einer Kugel ausweicht, es ist schon eine sehr schnelle Bewegung. Aber dann stellten wir uns neben sie und konnten die Einschläge genau hinter ihr in der Zielscheibe sehen. <br />
<br />
Sie tauschten. Sarah schoss auf Corinna. Die machte sich nicht mal die Mühe, auszuweichen, stand einfach nur da. Sah nicht einmal hin. Und wurde nicht getroffen. Schließlich meinte Sarah: "Du musst schon Ausweichen. Wir machen hier Ausweichen vor, nicht irgendwelche anderen Zaubertricks."<br />
<br />
"Na gut. Dann aber nicht mit der Pistole. Das ist zu Langweilig. Nimm was größeres." Woraufhin Sarah ein Sturmgewehr nahm.<br />
<br />
Die beiden haben uns kurz danach raus geworfen; sie meinten, sie würden noch etwas zu zweit üben.<br />
<br />
Am Abend ging ich zu Corinnas Appartement. Noch eben die Pläne für morgen abholen. Klopfte. Keine Reaktion. Auch nicht beim zweiten Mal. Nach dem dritten Mal hörte ich drinnen: "Mmmm Mm Mmmm-Mmm Mmmm".<br />
<br />
Ich ging rein. Ich fand sie im Schlafzimmer. Sie hatte die Rollläden herunter gelassen; ich machte Licht. Sie hatte die Decke ganz über den Kopf gezogen, so dass sie fast ganz darunter verschwunden war. Nur die Beine schauten bis zu den Knien hervor. "Lass mich in Ruhe!" Ihre Stimme war leise und von der Daunendecke gedämpft - ich verstand sie kaum.<br />
<br />
"Corinna?"<br />
<br />
"Geh weg!"<br />
<br />
Ich rollte die Decke halb zur Seite und erschrak. Das Kopfkissen war voller Blut und auch an ihrem Kopf war blutig verklebt. Ihr Gesicht war ins Kissen vergraben und auf ihrem Hinterkopf lag ein Eisbeutel. Sie nahm das Eis vom Kopf und drehte sich widerwillig halb um. Ich konnte es durch das viele Blut kaum erkennen, aber sie schien eine große Wunde im Hinterkopf zu haben. "Mann, dimm das Licht runter! Ich hab' so schon genug Kopfschmerzen, ja?" forderte sie. Ich tat wie geheißen.<br />
<br />
"Was ist...," begann ich.<br />
<br />
"Du kannst hier doch nicht einfach so reinkommen." Jetzt, wo ich das Licht heruntergedimmt hatte, drehte sich sich weiter um. Sie hatte ein verschorftes Einschussloch in der Stirn. "Geh mal 'rüber in die Küche. In dem Eisschrank findest du Tupperdosen. Die sind beschriftet. Eine mit neun oder mehr, ja?"<br />
<br />
Ich kam mit einer Tupperdose zurück, in der eine rote Flüssigkeit eingefroren war. Etwa zwei Liter, schätzte ich. "Wärm' es auf," verlangte eine Stimme unter der wieder zurück gerollten Bettdecke. "Im Wasserbad. Nicht über vierzig Grad. In der Küche ist ein Thermometer."<br />
<br />
Ich kam zurück ins Schlafzimmer, als ich fertig war. Die Flüssigkeit in der Tupperdose hatte sich als Blut herausgestellt. Sie nahm das Gefäß und begann zu trinken.<br />
<br />
"Die Pläne liegen hier." meinte sie schließlich und deutete auf einen kleinen Tisch. "Schau schon einmal. Ich geh' erstmal duschen."<br />
<br />
Als sie wiederkam, waren beide Wunden an ihrem Kopf verschwunden. Nur das viele Blut im Bett zeugte noch davon.
john.constantine
Erzählungen
Copyright © 2006 john.constantine
2006-11-22T20:04:00Z
-
zwei Wege
http://huhnwelten.twoday.net/stories/1799754/
Ich kam zu einer Gabelung;<br />
zwei Wege boten sich mir dar.<br />
Ich nahm den von beiden,<br />
der weniger begangen war.<br />
<br />
Juhu!
corinna.von.steinhausen
Leben
Copyright © 2006 corinna.von.steinhausen
2006-04-06T17:20:17Z
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Das Bild hinter dem Spiegel
http://huhnwelten.twoday.net/stories/1769952/
*Bibber*. Ich bin jetzt schon die zweite Woche bei Lioba zu besuch. Die dritte Woche ohne Schnee. Eva kümmert sich solange um die Stadt. Puh, ich glaube ich habe so viel Schnee genommen, weil ich Angst hatte, daß mir die Stadt aus den Fugen gerät *grusel*. Mußte unbedingt die Große Heldin von Marburg sein; mir war gar nicht aufgefallen, daß die anderen auch was können.<br />
<br />
In dem Wald hier habe ich das erste Mal bemerkt, daß Pflanzen auch echte Lebewesen sind. Ich meine, nicht bloß so gesagt bekommen und wiedergekäut sondern echt so krass selbst als wirkliche eigene direkte *lufthol* Erfahrung. So wirklich von Pflanze zu Mensch (hua, klingt das komisch).<br />
<br />
Dann war ich wieder im WoMo, hatte kurz den Schminkspigel aufn Tisch gelegt. Suchte Lippenstift, dann so von schräg dabensitzen draufgeschaut und einen riesigen Schrecken bekommen. Seh' so eine fiese Fratze hinter dem Glas, die Schnee auf die andere Seite des Spiegels rieselt. Nimmt ein scharfes Messer und hackt ihn. Zieht ihn. Tippt den rest auf. Grinst mich fies durch das Glas an.<br />
<br />
...<br />
<br />
Hab dann die Scherben eingesammelt. Das Blut von den Händen geleckt und die Schnittwunden wieder zugemacht. Zu Lioba und der grünen Frau mit den Flauschiohren gerannt. Und geheult. Warum ist das so krass? Muss an Mama und Papa denken.
corinna.von.steinhausen
Leben
Copyright © 2006 corinna.von.steinhausen
2006-03-30T19:04:43Z
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Gestaltwandlung
http://huhnwelten.twoday.net/stories/1763673/
Gestaltwandeln ist manchmal ganz schön kurios. *Lach*. Meist sind es ja Frauenkörper, die ich mir forme, da gibt es selten mal Überraschungen - zumindest nicht für mich. Kennt ihr Natalia schon? Aber zurück zum Thema. In Tiergestalten kommen einem manchmal so... Gedanken. Ich war letztens als Yeti in einer wunderbar gemalten Winterlandschaft unterwegs; zusammen mit Lioba. Plötzlich merkte ich so, dass ich dachte, wenn jetzt da hinter der Schneewehe so eine hübsch haarige Yetifrau wäre... Als Füchsin ist das noch schlimmer, kann ich euch sagen. Außerdem sind Yetis naturgegeben seltene Wesen. Füchse hingegen. Will mal nur hoffen, dass nicht eines Tages zuviel passiert. Wüsste nicht, wie ich das finden würde, <br />
wenn ich von sowas schwanger werden würde. Na gut, zugegeben, wüßte nicht, wie ich das überhaupt finden würde, davon mal abgesehen. Wonach sich wohl Rhododendren sehnen? *Kicher*.
corinna.von.steinhausen
Leben
Copyright © 2006 corinna.von.steinhausen
2006-03-29T14:31:43Z
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Tanzen
http://huhnwelten.twoday.net/stories/1643931/
Ich tanzte letzte Nacht, tanzte die ganze Nacht lang. Ich traf die schwarze Fee, gestern. Traf sie zum allerersten Mal. Spürte, wie sich ihre kräftige Aura näherte, roch das Schwarz ihrer Flügel. Keiner sagte etwas, warum auch.<br />
<br />
Sie hatte einen kleinen Lederbeutel mit Musik dabei. Musik von singenden und trommelden Feen auf einer von Nebel übergossenen taunassen Wiese bei Morgengrauen. Den Beutel habe ich allerdings erst später gesehen, als ich sie traf, achtete ich nicht darauf, woher die Musik kam. Sie war einfach da. Wir fassten uns an den Händen und tanzten los.<br />
<br />
Tanzten auf den Dächern, über den Rauch der Schornsteine von Dach zu Dach. Die Kleidung naß auf der Haut klebend, naß vom auf uns niedergegossenen Mondlicht. Wir tanzten bis ich trunken war vom Schein in meinen Augen. Es gibt ein Licht, das gibt es nirgens, nur als schillernde Reflexion von der Sterne Licht in den Flügel echter Feen.<br />
<br />
Noch jetzt, nach eines langes Tages Schlaf bleibt ein wenig dieses Lichtes im Herz; das klingen der letzt angeschlagenen Glocke im Ohr; der Duft ihres Schweißes in meinen Händen und auch kleine Splitter von Schiefer alter Dächer in meinen nackten Füßen.
corinna.von.steinhausen
Party
Copyright © 2006 corinna.von.steinhausen
2006-03-02T18:49:53Z
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Ich will in dein anderes...
http://huhnwelten.twoday.net/stories/1483714/
Ein Hinweis für die Frauen: Âñálvërkéhr ist nicht normal. Zumindest nicht für uns Frauen. Laßt euch keinen Mist erzählen!<br />
<br />
Gestern Nacht war ich mal wieder bei Vojtěch. Er war im Bad, und ich schaute in den Nachttisch. so aus Langeweile. Oder Neugier. Oder einer Intuition folgend. Da war eine Tube mit Glëìtcrèmë. Die war das letzte Mal noch nicht da gewesen. Ich bin mir sicher.<br />
<br />
Erstmal nichts gesagt. Gewartet. Irgendwann später ging es dann los: "Ich will in dein anderes...", oder so in der Art. Ich weiß nicht mehr, was er genau gesagt hat. Machen wir nicht. Punkt. Dann fängt er an zu erzählen. Liebe Frauen, bereitet euch darauf vor:<br />
"Ich mache doch auch, worauf du Lust hast!" (Hast du vielleicht eine Schere hier?)<br />
oder:<br />
"Es ist auch für dich Lustvoll, wenn du dich entspannst." (Ich könnte allerdings auch ein Messer aus der Küche holen!)<br />
oder:<br />
"Ich bin ganz vorsichtig." (Ein Teppichmesser würde es zur Not auch tun.)<br />
Kann alles sein. Die Wahrheit ist aber, daß Äñálvërkèhr eine Energieübung ist. Und kein normaler SèX. Und man braucht nichtmal einen Sçhwáñz im Ârsçh um sie zu machen. Vor allem: Es ist eine Übung für Männer. Bei Frauen funktioniert das nicht. Wir funktionieren anders. Wenn Männer auf ÀñáLvêrKëhr kommen, belästigen sie damit Frauen, weil sie nicht verstehen, daß sie sich selbst meinen. <br />
<br />
Aber erzählt ihnen das nicht. Verstehen sie nicht. Besser, ihr schlagt ihnen vor, es ihnen ebenfalls mit einem ÜmsçhñàllDíldõ in den Hintern zu besorgen. Das verstehen sie meistens besser.<br />
<br />
Allerdings: Hathor konnte mir zwar erklären, dass es eine Übung für Männer ist, aber er kennt nur diese Hälfte. er weiß nichts von einer entsprechenden Übung für Frauen. Ich bin mir aber sicher, dass es eine gibt. Nur wo soll ich die Frau hernehmen, die bescheid weiß?
corinna.von.steinhausen
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2006-01-29T19:33:25Z
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