30
Mrz
2006

Das Bild hinter dem Spiegel

*Bibber*. Ich bin jetzt schon die zweite Woche bei Lioba zu besuch. Die dritte Woche ohne Schnee. Eva kümmert sich solange um die Stadt. Puh, ich glaube ich habe so viel Schnee genommen, weil ich Angst hatte, daß mir die Stadt aus den Fugen gerät *grusel*. Mußte unbedingt die Große Heldin von Marburg sein; mir war gar nicht aufgefallen, daß die anderen auch was können.

In dem Wald hier habe ich das erste Mal bemerkt, daß Pflanzen auch echte Lebewesen sind. Ich meine, nicht bloß so gesagt bekommen und wiedergekäut sondern echt so krass selbst als wirkliche eigene direkte *lufthol* Erfahrung. So wirklich von Pflanze zu Mensch (hua, klingt das komisch).

Dann war ich wieder im WoMo, hatte kurz den Schminkspigel aufn Tisch gelegt. Suchte Lippenstift, dann so von schräg dabensitzen draufgeschaut und einen riesigen Schrecken bekommen. Seh' so eine fiese Fratze hinter dem Glas, die Schnee auf die andere Seite des Spiegels rieselt. Nimmt ein scharfes Messer und hackt ihn. Zieht ihn. Tippt den rest auf. Grinst mich fies durch das Glas an.

...

Hab dann die Scherben eingesammelt. Das Blut von den Händen geleckt und die Schnittwunden wieder zugemacht. Zu Lioba und der grünen Frau mit den Flauschiohren gerannt. Und geheult. Warum ist das so krass? Muss an Mama und Papa denken.
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